WAS SIND SPIELGRUPPEN

Im Mittelpunkt jeder Spielgruppe stehen die Kinder und ihre Bedürfnisse. Spielgruppen sind dem Bildungs- und Erziehungswesen anzurechnen. Sie bieten dem Kind ab zweieinhalb Jahren bis zum Kindergarteneintritt mit dem Bildungsmittel Spiel wichtige Primärerfahrungen in einer konstanten Gruppe (maximal 12 Kinder) als Basis für eine gute Persönlichkeits- und Lernentwicklung.

Spielend eine neue Welt erobern, sich in einer Gruppe bewegen lernen, Freundschaften schliessen, Machtkämpfe austragen, ein Fest für die Sinne feiern, Materialien ausprobieren, Experimente wagen, in Rollen schlüpfen, ein Konzert veranstalten, die Natur erleben, Kräfte messen, ungeahnte Fähigkeiten entdecken, den Horizont erweitern, Selbstvertrauen gewinnen.

Die Spielgruppe kennt keinen Lehrplan. „Hilf mir, es selbst zu tun!“ Der Satz von Maria Montessori zieht sich wie ein roter Faden durch die Spielgruppenstunden.

Geführt wird die Spielgruppe von einer ausgebildeten Spielgruppenleiterin unter Einbezug der Eltern, einer zweiten Leiterin oder Praktikantin.

Die Spiel- und Werkangebote entsprechen dem Entwicklungsstand der Kinder und sind für jedes Kind freiwillig. Der Prozess ist wichtig, nicht das Produkt. Die Elternmitwirkung bildet einen zentralen Bestandteil der Spielgruppenarbeit.
Die Spielgruppen werden durch die Elternbeiträge finanziert.

QUALITÄTSMERKMALE
Anhaltspunkte für eine qualitativ gut geführte Spielgruppe:

  • Gruppengrösse (maximal 12 Kinder)
  • Aus- und Weiterbildung der Leiterin, des Leiters
  • Einbezug der Eltern
  • Zweierleitung (Mithilfe eines Elternteils im Turnus oder einer Praktikantin)
  • Offene, wohlwollende, einfühlsame Haltung der Leiterin, des Leiters
  • Raumgrösse (mindestens 60 Quadratmeter, inklusive Nebenräume)
  • Die Spielgruppe ist einer regionalen Fach- und Kontaktstelle angeschlossen

ELTERN NUTZEN
Eltern geben dem Kind die Möglichkeit, sich in der Spielgruppe von der unmittelbaren Kernfamilie zu lösen. Für Mütter/Väter ist sie eine Gelegenheit, für kurze Zeit ihre eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen. Die aktive Teilnahme am Spielgruppengeschehen (mitbetreuen, regelmässige Elternabende, gemeinsame Aktivitäten) gibt Möglichkeiten zu Kontakt und Erfahrungsaustausch und fördert das Verständnis für das eigene als auch für andere Kinder. Oft lernen Eltern neue Seiten des Kindes kennen, da es sich manchmal in der Spielgruppe anders verhält als zu Hause.